Hallo Alle!
Nach 4 wunderschönen Tagen in Tokyo haben wir uns auf den Weg gemacht unseren Campervan ab zu holen. Nach über 4 Stunden Einführung – Die Typen waren null vorbereitet, das Auto war noch nicht geputzt, der Vertrag noch nicht ausgedruckt usw. – konnten wir dann auch endlich losgefahren und zwar in Richtung Nikkō.
Das Autofahren in Japan ist leider nicht so der Hammer, denn die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind absolut verrückt! 40 km/h innerorts ist ja ok, aber 50 km/h auf der Landstraße, egal wie groß und breit, das ist schon echt heftig!! Zur Verteidigung kann man schon anführen, dass viele Straßen schmal sind (dafür sind aber auch die Autos schmaler) und es jede Menge Schlaglöcher gibt. Die Japaner halten sich allerdings überhaupt garnicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und so sind auch wir dazu übergegangen lieber dem Verkehr zu folgen und gute 20 km/h schneller zu fahren, als 100te Autos hinter uns zu sammeln. Denn meistens gilt auch Überholverbot und das scheint wiederum eine Regel zu sein an die sich alle halten.
Es gibt auch noch Maut Straßen auf denen man zwischen 60 und 100 km/h fahren kann, allerdings sind die sooo teuer und hässlich, dass wir lieber durch die süßen Dörfer schleichen.
Da wir nur Sandras Führerschein ins Japanische übersetz haben (sehr teuer) bin ich der Reiseroutenplaner. Habe ja Zeit zu planen, wenn wir immer so langsam voran kommen.
Nikkō liegt sehr hoch in den Bergen und hat eine überwältigenden Anzahl an Tempeln und Heiligtümern. Als wir Spätmittags angekommen sind war dort alles in einen dicken Nebel eingetaucht, da es schon den ganzen Tag geregnet hatte. Außerdem war es arschkalt! Wir wollten aber trotzdem noch los und sind tapfer in den Tempelbezirk gelaufen, der mehr als mystisch aussah. (Wer kennt „a chinese ghost story“?)
Hier gibt es so viele Tempel, Schreine, alte Statuen, verzierte Ornamente und Grabsteine zu sehen, dass man viele davon leicht übersehen kann. Der Ort ist einfach zu heilig 😉 Am nächsten Tag sind wir dann früh aufgestanden und haben uns den wohl berühmtesten Tempel Japans angeschaut, den Tōshō-gū. Der Tōshō-gū gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist ein wunderschöner ornamentaler Schrein in einer herrlichen Landschaft. Zu seinen bemerkenswerten Gebäuden zählt das goldglänzende „Sonnenuntergangstor“ Yōmei-mon.
Beim Schlendern durch die Tempelanlagen ist uns aufgefallen, dass die religiösen Bräuche uns oft an Glücksspiele erinnern. Es werden überall zufällige Karten, Stäbchen etc. gezogen die einem dann Glück oder Pech bringen, wogegen man sich dann jedoch schützen kann indem man mehr Geld zahlt und sich einen glücksbringenden Anhänger oder ähnliches kauft, oder einfach noch mal zieht. Jeder Schrein, Tempel oder Statue hat irgendwo eine Geldschale aufgestellt in die man etwas einwirft und sich dann etwas wünschen kann.
Die etwas andere Art der Kirchensteuer 🙂 Trotzdem ist es beeindruckend was für wunderschöne Kunstwerke hier in Japan dabei herauskommen.
Danach haben wir noch einen kurzen Abstecher in die Kanman-ga-fuchi Schlucht mit über 70 Jizō-Statuen und einen kleinen Friedhof gemacht. Jizo sind Figuren des buddhistischen Schutzgottes der Reisenden und Kinder und sahen alle ziemlich lustig aus mit ihren roten Kappen.
Außerdem haben wir uns noch die die alte Sommerresidenz der kaiserlichen Familie angesehen. Teile davon sind schon über 400 Jahre alt, das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben ganz schön gestaunt. Das Haus bestand fast nur aus Holz und Papier (selbst viele Fenster-„Glasscheiben“ waren Papier) und fast jeder Raum hatte keine richtigen Wände sondern Schiebetüren. Bei dem Haus hatte man das Gefühl die Erbauer wollten das perfekte Haus erschaffen. Symmetrisch, offene Räume und ein wunderschöner Garten.
Video Nikkō und der Kaiser
Oh deary me.. Die Endstufe der Besinnlichkeit auf Japans Strassen hoffentlich nicht die Spitze des Eisberges einer Regelwut jenseits jeglicher Logik.
Japan wohl eher nichts für Freigeister u der Laden wohlmöglich eine Hardcore Version der Heimat ..arrrgh !
Nach dem wunderschönem Neuseeland nun der Absturz…
Kann ja noch werden 🙂
Was für tolle Handwerkarbeiten, wirklich beeindruckend! Ich hoffe das Wetter wird besser, bei Sonnenschein machts mehr Spaß.